Diagnosemethoden
Mit der Bestimmung des natürlichen (täglichen) Abfalls schätzt man die Gesamtmenge der Milben in einem Bienenvolk.
Die Gemüllanalyse zur Ermittlung des natürlichen Abfalls kann grundsätzlich während des ganzen Jahres. Zwischen dem Ende einer Varroabehandlung mit Tierarzneimitteln und der nächsten Ermittlung des natürlichen Varroa-Abfalles sollten jedoch mindestens 3 Wochen verstreichen, damit Milben, die durch die Behandlung bereits in der gedeckelten Brut abgetötet wurden (z. B. bei einer Ameisensäureanwendung), bzw. durch eine andere Behandlungsart geschädigt sind und abfallen, nicht dem natürlichen Totenfall zugezählt werden.
Diese Methode ist für die Varroa-Diagnose im Rahmen der Varroawarndienst-Projektes zu verwenden.
Material
- Diagnosevorrichtung
- Gitterbedeckte Einlagewindel oder
- Einschubwindel unter einem Gitterboden
- Küchenrolle
- Speiseöl
Diagnosevorrichtung vorbereiten
- Diagnosevorrichtungen müssen vor Gebrauch gesäubert werden.
- Der Boden der Diagnosevorrichtung wird vor der Messung gänzlich mit absorbierendem Papier (Küchenrolle, Filterpapier) bedeckt.
- Danach wird etwa 40 mL Speiseöl auf das absorbierende Papier geleert.
Diagnosevorrichtung einlegen
- Diagnosevorrichtung einlegen.
- Datum und Zeit (auf 10 Minuten genau) notieren. Achtung: Gitterbedeckte Einlagewindeln dürfen das Flugloch nicht verlegen.
Messintervall
Um sichere Ergebnisse zu erhalten, sollte der natürliche Abfall über einen Zeitraum von etwa 2 Wochen gemessen werden. Zeitig im Frühjahr auch bis zu 3 Wochen. Dabei sammelt sich allerdings sehr viel Gemülle an, das die Auszählung der Milben erschwert. Die Messung muss deshalb auf mehrere aufeinanderfolgende Intervalle aufgeteilt werden. Nach jedem Intervall ist eine saubere Windel einzulegen. Die Anzahl der Milben der einzelnen Messintervalle wird am Ende der Messung zusammengezählt.
- März bis September: Intervalle von 3 bis maximal 7 Tage
- Oktober bis Februar: Intervalle von 7 bis maximal 14 Tage
Diagnosevorrichtung entnehmen
- Diagnosevorrichtung entfernen.
- Datum und Zeit (auf 10 Minuten genau) notieren.
Anzahl der Milben ermitteln
- Beim Zählen der Milben kann ein mechanischer Handzähler das Zählen wesentlich erleichtern.
Mit der Analyse einer Bienenprobe schätzt man den Befallsgrad der Bienen (Anzahl der Milben pro Biene) in einem Bienenvolk.
Die Analyse der Varroabelastung an Bienenproben sollte nur ab Mitte Juli bis Oktober durchgeführt werden.
Material
- Schüttelkübel: Plastikkübel, Volumen ca.1 L, mit Gitterdeckel (ca. 3 mm Maschenweite)
- Probenbecher, Volumen ca. 100 mL
- Kübel mit Deckel, Volumen ca. 10 L
- Honigdoppelsieb
- Staubzucker (trocken, gesiebt)
Material vorbereiten
- Schüttelbecher mit 3 Esslöffeln Staubzucker füllen
- Probenbecher öffnen
Bienenprobe entnehmen
- Volk öffnen und mit Rauchstößen beruhigen.
- Gut besetzte Wabe aus dem Honigraum, die sich über dem Brutnest befindet, entnehmen.
- Bienen auf eine Plastikfolie (z.B. Abdeckfolie) abschütteln.
- Bienen von Folie durch Bildung eines Trichters oder einer Rutsche über dem Bienenvolk in den Probenbecher schütten, bis dieser randvoll mit Bienen ist.
- Probenbecher abstreichen, dass dieser bis zum Rand voll mit Bienen ist.
- Bienen aus dem Probenbecher in den Schüttelbecher schütten.
- Schüttelbecher mit Gitterdeckel verschließen.
Bienen mit Staubzucker vermischen
- Bienen im Schüttelbecher 1 Minute lang durch Schwenken und leichtes Schütteln mit dem Staubzucker durchmischen
- Schüttelbecher 3 Minuten lang ruhig stehen lassen
Schüttelbecher entleeren
- Schüttelbecher umdrehen und den Staubzucker über das Honig-Doppelsieb durch 2 Minuten langes, kräftiges Schütteln entleeren.
- Durch das Schütteln fallen die Milben aus dem Schüttelbecher in das Feinsieb.
- Bienen in das Volk zurückgeben.
Anzahl der Milben ermitteln
- Milben im Feinsieb über dem Kübel vom Puderzucker trennen.
- Milben auf eine helle Unterlage schütten, wo sie leichter gezählt werden können.
- Der Zucker kann für die Staubzuckeranalyse wiederverwertet werden.
Mit der Analyse einer Bienenprobe schätzt man den Befallsgrad der Bienen (Anzahl der Milben pro Biene) in einem Bienenvolk.
Die Analyse der Varroabelastung an Bienenproben sollte nur ab Mitte Juli bis Oktober durchgeführt werden.
Material
- Probenbecher, Volumen ca. 100 mL
- Schraubglas, Volumen ca. 400mL (z.B. gebrauchtes Honigglas)
- Geschirrspülmittel
- Honigdoppelsieb
Bienenprobe entnehmen
- Volk öffnen und mit Rauchstößen beruhigen.
- Gut besetzte Wabe aus dem Honigraum, die sich über dem Brutnest befindet, entnehmen.
- Bienen auf eine Plastikfolie (z.B. Abdeckfolie) abschütteln.
- Bienen von Folie durch Bildung eines Trichters oder einer Rutsche über dem Bienenvolk in den Probenbecher schütten, bis dieser randvoll mit Bienen ist.
- Probenbecher abstreichen, dass dieser bis zum Rand voll mit Bienen ist.
- Bienenprobe sobald als möglich einfrieren (-20°C)
Probe auswaschen
- Bienenprobe auftauen und auf 0.01 g genau wiegen.
- Probe in das Schraubglas überführen.
- Probe mit 200 ml Wasser und ca. 1 mL Spülmittel vermengen.
- Ungefähr eine Minute lang kräftig schütteln, anschließend mind. eine halbe Stunde abstellen und danach wiederum eine
Anzahl der Milben ermitteln
- Bienenprobe in das Doppelsieb leeren und unter Druck waschen.
- Die Milben werden in das untere Feinsieb durchgespült. Die Bienen verbleiben im Grobsieb
- Das Feinsieb auf eine helle Unterlage stoßen und die Milben zählen.